Kalt von unten? So bleibt es in der Hängematte warm!

Underquilt umschließt die Hängematten und schützt vor Kälte von unten

Alle die schon einmal in einer Hängematte übernachtet haben kennen das Problem: es ist kalt von unten! Trotz Decke oder Schlafsack friert man einfach. Schulter, Rücken und Po kühlen aus. Diese zwei Lösungen helfen, dass du endlich warm und entspannt in der Hängematte schlafen kannst.

Das Problem: Warum ist es kalt von unten?

Was an heißen Tag der Vorteil von Hängematten ist, verwandelt sich nachts zu einem Nachteil. In der Hängematte kann sich zwischen dem Rücken und der Hängematte kein isolierendes Luftpolster aufbauen. Das Körpergewicht drückt die Kleidungsschichten oder den Schlafsack eng an die Hängematte und der Wind weht unter der Hängematte hindurch. Es ist die perfekte Kühlung: keine Isolation und der Wind weht die vom Körper abgestrahlte Wärme einfach weg.

Isolation von unten: zwei Möglichkeiten für die Hängematte

Die Kälte lässt sich einfach bekämpfen: es braucht eine isolierende Schicht, die den Körper von unten vor Kälte schützt. Entweder zwischen Körper und Hängematte oder zwischen Hängematte und der Umgebung.

1. Underquilt bzw. Underblanket

Dies ist die bequemste Art. Ein Underquilt, der teilweise auch Underblanket genannt wird, hängt wie eine zweite Hängematte unter der eigentlichen Hängematte. Dort schützt er vor Kälte von unten, ohne sich auf den Liegekomfort auszuwirken. Mittlerweile habe ich Underquilt von OneTigris für den Sommer und die Underblanket von Snugpak für die kälteren Jahreszeiten.

Kälteschutz: Underquilt isoliert die Hängematte von unten

Richtig befestigt, bildet sich ein isolierendes Luftpolster zwischen Underquilt und der Hängematte. Mein Underquilt von OneTigris* hat die Form einer Hängematte, der die gesamte Hängematte umhüllt. Damit sind auch Füße und Kopf vor Kälte geschützt. Es gibt aber auch kleinere Underquilts, die nur einen Teil der Hängematte warm halten. Vom Packmaß her ist ein Underquilt so groß wie ein kleiner Schlafsack.

Underquilt umschließt die Hängematte und schützt vor Kälte von unten*

Underquilt ist der bequemster Kälteschutz für die Hängematte

Als Gegenstück zum Underquilt gibt es noch den Oberquilt. Dieser schützt den Körper von oben vor Kälte. Hier nutze ich jedoch immer einen Schlafsack. Aber im Grunde sind Under- und Oberquilt ein aufgeschnittener Schlafsack, in dem eine Hängematte hängt.

2. Isomatte in der Hängematte

Die einfachere Lösung ist ein klassische Isomatte. Sie kommt zwischen Körper und Hängematte. Je nach Art der Isomatte schützt sie unterschiedlich gut vor Kälte.

Nachteile einer Isomatte als Kälteschutz

1. Isomatte verrutscht leicht in der Hängematte

Meine Isomatten sind mir beim Drehen in der Hängematte oft verrutscht. So kühlten dann Schulter, Seite oder eine Gesäßhälfte aus. Die Isomatte lässt sich zwar wieder unter den Körper schieben, es ist aber jedesmal ein Akt. Ich fand es auch einfach nicht schön, mehrfach nachts wegen Kälte aufzuwachen. Um dies zu vermeiden haben professionelle Camping-Hängematten separate Einschubfächer für die Isomatte. Dies ist z.B. DD Frontline und auch bei der Amazonas Moskito-Traveller Thermo der Fall.

Kälteschutz von unten: Einschubfach für eine Isomatte unter der Liegefläche der Hängematte
Kälteschutz von unten: Einschubfach für eine Isomatte unter der Liegefläche der Hängematte

2. Kalte Schultern trotz Isomatte

Ein weiteres Problem ist der Schulterbereich. Durch kleine Bewegungen im Schlaf rutscht eine Schulter von der Isomatte runter oder presst sich gegen eine Seite der Hängematte. Dann gibt es wieder das ursprüngliche Problem: der Schlafsack wird an der Stelle zusammengedrückt und das wärmende Luftpolster für die Isolation entweicht. Um das zu verhindern gibt spezielle Isomatten für Hängematte. Die Hängenmatten-Isomatte Klymit V* hat im Schulterbereich und in der Fußzone Seitenflügel.

Klymit Hängematten-Isomatte schützt vor Kälte von unten und den Seiten*

So bleiben Füße und Schultern die ganze Zeit von der Isomatte umgeben.

Kälteschutz von unten: Underquilt oder Isomatte?

Vom Liegekomfort her ist der Underquilt für mich eindeutig die bessere Wahl. Richtig aufgehängt ist er in der Hängematte nicht zu merken – es fühlt sich wie ohne jeglichen Kälteschutz an und es dennoch liegt man wohlig warm. Wenn ein zusätzliches Gepäckstück kein Problem ist, dann ist der Underquilt immer mit dabei.

Anders sieht es bei Ultralight-Touren aus. Wenn jedes Gramm zählt, dann ist eine Isomatte für die Hängematte die bessere Wahl. Im Zweifel kann ich auf ihr auch auf dem Boden schlafen und sie schützt mich auch dort vor Kälte von unten. Der Underquilt ist sonst nur eine ungünstig geschnittene Decke, die als Isomatte nichts taugt.

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